Im Roman werden existentielle Themen kreativ vermittelt. Die Portraits der Hauptdarsteller tauchen als Vollbild oder als Mosaikstücke auf. Das Projekt verbindet Literatur und bildende Kunst auf philosophisch-verspielte Weise.

Ausschnitt aus dem Buch «Im Mosaik schlafen»

«Eine herzliche Umarmung, die beiden Frauen lachen kurz und setzen sich an den Küchentisch. Es gibt ihn noch, den Schatten in Maries Blick. Sie faltet eine mitgebrachte Zeitung auf. Eine Todesanzeige ist gelb leuchtend markiert. Der Arbeitgeber von Marie verstorben. So ein netter Mensch. Marie ließ kein böses Wort über ihn verlauten in all den langen Jahren seit sie für ihn arbeiten durfte in der Kanzlei, welche sich um Nachlässe kümmert von Personen, nach deren Ableben keine Verwandten da sind und kein Testament aufzufinden ist. Die Kanzlei übernimmt die Verwaltung der Häuser der Verblichenen, widmet sich ihren Wohnungen, deren Auflösung, kümmert sich einfach um die gesamte Hinterlassenschaft der Toten ohne Verwandte. Die Aufträge dazu erteilt die Stadtverwaltung. Bei großen Vermögen wird zum Beispiel die Umwandlung in eine Stiftung veranlasst, deren Erlöse und Früchte der Arbeit wohltätigen Zwecken zugeführt werden. So ganz hat Selva das auch heute noch nicht verstanden, was Maries Arbeit genau beinhaltet. Ein Gefäß mit Güte zu füllen, welche verteilt werden darf. Ein schöner Beruf. Marie arbeitete mit Dingen, welche niemandem mehr zu gehören scheinen und aber wieder ein zu Hause bekommen sollen. So in der Art hat Selva es für sich eingeordnet, wenn man sie danach fragte, was ihre Nichte im Leben mache.»

Meine Geschichte

In Altdorf (Uri) geboren und aufgewachsen, studierte ich zunächst Pädagogik-Didaktik, bevor ich in den konsularischen Dienst des EDA eintrat.  Die Arbeit führte mich durch europäische Metropolen. Parallel dazu praktizierte ich zunächst autodidaktisch klassische und abstrakte Malerei. Während meines Studiums, das ich als «Master of Fine Arts» 2008 abschloss, entwickelte sich mein persönlicher Kunststil. Paris, London, Rom, Brüssel, Bern, Berlin, Luxemburg, Frankfurt und Zagreb – dies sind die bisherigen Stationen in meinem Künstlerinnenleben. Dabei stellte ich in Bern, Berlin, Brüssel, Echternach/Luxembourg, Frankfurt a.M., Gaucín, Luxembourg Stadt, St.Moritz, Stuttgart, Zagreb und Zürich aus. Vom 2. Mai bis zum 2. Juni 2024 findet eine weitere Ausstellung im alten Rathaus von Split/Kroatien statt. Ich bin ständiges Mitglied der Künstlergruppe «Art Gaucín» in Andalusien. 

Vor kurzem habe ich meinen Kunstroman «Im Mosaik schlafen» nach mehrjähriger Arbeit abgeschlossen. Der Roman wurde inspiriert von den parallel dazu gemalten Bildern der Hauptfiguren. Entsprechend korrespondieren im Roman fantasievolle Literatur mit inspirierender bildender Kunst. Das Buch erzählt spielerisch und gleichzeitig tiefgründig die Geschichte von Marie und ihrer Tante Selva. Zusammen mit dem wandlungsfähigen Bernstein Amael begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise und tauchen wiederholt in die versunkene Stadt, wo sie die «Schrift der Dankbarkeit» erkunden. Am Ende fügen sich die beiden Erzählstränge zu einem sublimierten, durch die fantasievolle Integration der fehlenden Mosaiksteine vervollständigten, Gesamtbild. Die Portraits der Haupt- und Nebendarsteller tauchen als Vollbild oder unverhofft als Mosaikstücke im Roman auf. Dadurch unterstreichen sie meinen wertschätzenden Ansatz, welcher mit feinsinnigem Humor und verspielter Unbeschwertheit und einer friedfertigen Finalität die Leserschaft begeistern möchte. 

Die kunstvoll geplante und nachhaltig konzipierte Produktion übersteigt meine finanziellen Ressourcen, weshalb ich über eine externe Unterstützung sehr dankbar bin! Dies würde mir ermöglichen, meine künstlerische Freiheit bei der Umsetzung dieses Herzensprojektes beizubehalten.