Immer für alle da gewesen – jetzt bin ich am Ende allein

Schulden, Sonstiges

Ich war immer für andere da – mit Zeit, Geld, Herz. Doch Gutmütigkeit brachte mir nur Rückschläge. Nach Jahren voller Pech und Enttäuschungen wünsche ich mir nur einmal im Leben einen Lichtblick und echte Unterstützung für mich selbst.

Ich war schon immer ein Stehaufmännchen. Ich komme aus einer guten, liebevollen Familie – meine Kindheit war schön, bis mein Vater starb, da war ich 15. Von einem Tag auf den anderen war meine Mutter alleine mit zwei Kindern, doch sie hat es grandios gemeistert. Ich hätte mir keine bessere Mutter wünschen können.

 

Warum ich mich als Stehaufmännchen sehe? Weil ich mehr Rückschläge erlebt habe, als man einem Menschen zumuten sollte – und trotzdem immer wieder aufgestanden bin.

 

In der Schule wurde ich nie gefördert, man hielt mich für dumm, weil ich mich langweilte. Ich landete in der Realschule, erst dort merkten die Lehrer, dass ich deutlich höheres Niveau hatte. Doch ich blieb bei meinen Freunden – bis heute eine dieser falschen Entscheidungen, die ich teuer bezahlt habe. Dann starb mein Vater, und es ging steil bergab.

 

Mit 16 wurde ich von einem 32-Jährigen manipuliert, bedroht und missbraucht. Zwei Jahre lebte ich in Angst, in Scham, in Schuldgefühlen – und trage sie bis heute mit mir herum.

 

Mein Traumberuf war Heli-Mechanikerin, doch trotz Bestnoten wurde ich abgelehnt, weil es „keine Damenumkleiden“ gab. Also wurde ich Tierpflegerin. Drei Jahre lang Mobbing, psychische Hölle, tägliche Panikattacken – doch ich zog es durch, allein, um anderen Lernenden zu helfen.

 

Danach die nächste Ohrfeige vom Leben: Allergie, Berufsverbot. IV lehnte ich ab – ich wollte nicht aufgeben. Also jahrelang im Zoofachhandel geschuftet, körperlich kaputtgearbeitet, Bandscheibenvorfälle inklusive. 50 % Chance, ob eine Operation besser wird oder schlimmer – ich kämpfte ohne OP weiter.

 

Ich gründete die erste Tiertafel der Schweiz gegen Foodwaste, half Menschen mit Tieren, half denen, die am Existenzminimum leben. Und ich wurde wieder belogen, ausgenutzt, enttäuscht. Aber aufgeben? Kam für mich nie infrage.

 

Mit 29 schaffte ich meinen Abschluss zur Informatikerin EFZ. Zwei Jahre, sechs Tage die Woche, Zürich, Bern, überall hingependelt. Gleichzeitig mein Partner im schlimmsten Burnout wollte sich das Leben nehmen. Ich war sein Fels, sein Rettungsanker. Und ich selbst? Ich habe nie gefragt, wie es mir geht. Es ging immer nur darum, dass alle anderen überleben.

 

Es folgten Jahre im Überlebensmodus: Schulden durch Krankheiten, Steuernachzahlungen, Betreibungen, Kredite, immer neue Schläge. Verträge für andere gemacht, weil ich helfen wollte – wieder belogen worden. Ich half Freunden, Firmen aufzubauen – wurde wieder fallen gelassen, diesmal mit fristloser Kündigung. Lohn weg, RAV gesperrt, drei Monate ohne alles.

 

Heute stehe ich da – 50’000 Franken Schulden, Angstzustände, Panik vor jedem Briefkasten. Nach aussen funktioniere ich. Ich arbeite 100 %, spende für Notfälle, helfe Tieren, helfe Menschen, helfe immer weiter… und innerlich breche ich.

 

Trotz all den Rückschlägen, all den gesundheitlichen Problemen – mein Körper ist mittlerweile ein echtes Montagsmodell – habe ich immer 100 % gearbeitet! Ich habe mich nie geschont. Selbst mit täglichen Schmerzen, selbst unter Tramadol, bin ich aufgestanden, habe Leistung gebracht, weil Aufgeben für mich nie eine Option war.

 

Meine Familie beziehe ich nicht mit ein. Meine Mutter hat zweimal Krebs besiegt, arbeitet mit 73 immer noch 100 %, weil sie es sonst nicht schafft. Was sind da schon meine Probleme? Wer bin ich, mich zu beschweren?

 

Ich bin müde. Müde vom Kämpfen. Müde vom Durchhalten. Ich will nicht mehr überleben. Ich will endlich leben. Einmal durchatmen. Einmal erleben, wie es ist, wenn jemand für mich da ist. Ohne Forderungen. Ohne Erwartungen. Einfach nur, weil auch ich es mal verdient habe.

 

Ich will keinen Reichtum. Kein Luxus. Kein grosses Leben. Ich wünsche mir nur eine Sache: die Möglichkeit, von vorn anzufangen.

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